Gesegnetes Pfingstfest!

„Pfingsten, das lieblich Fest, war gekommen; es grünten und blühten Feld und Wald“ dichtet Johann Wolfgang von Goethe; und in der Tat: zu Pfingsten werden vielerorts die Kirchen mit Birken geschmückt.
Vor dem Pfingstverkehr warnt der ADAC; die Kinder haben Schulferien, viele Familien verreisen.
Aber Pfingsten ist nicht einfach ein frühsommerlicher Urlaub. Pfingsten hat mit unserem Glauben zu tun. Was hat es damit auf sich?

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der Gemeinde, der weltweiten Kirche – eben aller, die gemeinsam glauben.

Fünfzig Tage nach der Auferstehung Jesu, berichtet die Apostelgeschichte, wurde das Erntedankfest in Jerusalem gefeiert. Die Jünger waren in einem Haus zusammen gekommen. Plötzlich wurde alles von einem Brausen erfüllt, und es wurde so hell, als würde ein großes Feuer leuchten. Es sah so aus, als ob dieses Feuer in einzelnen Flammen züngelte und sich auf den Köpfen der Jünger niederließ. Die Jünger spürten Gottes Kraft – seinen Heiligen Geist – und sie redeten in verschiedenen Sprachen von ihrem Glauben an Gott. Die Menschen strömten zusammen. Es waren Juden aus verschiedenen Ländern, die zum Erntedankfest nach Jerusalem gekommen waren. Sie staunten, weil sie die Jünger in ihrer je eigenen Muttersprache reden hörten. Es war wie ein Wunder. Jesus hatte den Jüngern den Heiligen Geist gesandt, damit jeder die frohe Botschaft vernehmen und Mut fassen konnte. Die Menschen, die sie hörten, berichtetet später davon in ihrer Heimat. Und dreitausend Menschen ließen sich an diesem Pfingsttag auf den Namen Jesu taufen.

So entstand die erste Gemeinde. Der Heilige Geist gab den Christen Glauben und Phantasie für ihr Zusammensein: Sie hatten alles gemeinsam, versorgten die Armen, beteten miteinander und feierten Abendmahl. Sie erzählten von Gott und Jesus Christus und luden auf diese Weise andere ein, auch Christen zu werden. So zog die BeGeisterung, die ursprünglich die Jünger erfasst hatte, Kreise und schuf eine große Gemeinschaft. Deshalb wird Pfingsten auch der Geburtstag der Kirche genannt.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese schöne Gemeinschaft auch in „Paulaner“ erleben: in den festlichen Gottesdiensten am Pfingstsonntag und -montag und auch danach.

Ihre Pfarrerin Heidrun Bock