Sola Gratia. Sola Fide. Sola Scriptura. Solus Christus. Abschluss des Reformationsjahres in Amberg

Mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Empfang im Rathaussaal beschlossen die evangelischen Gemeinden, das Stadtarchiv der Stadt Amberg, der Historische Verein und das Evangelische Bildungswerk in Anwesenheit von Oberbürgermeister Michael Cerny und Dekan Karlhermann Schötz die Veranstaltungen zum Gedenken an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren.
Mit dem Anstich der Luther-Halben hatte es im September 2016 begonnen. Beim letzten Reformationsfest hatten wir mit Pfarrer Dr. Seidl aus Regensburg einen katholischen Festprediger. Dieses Jahr freuten wir uns über die Anwesenheit von Stadtpfarrer Helm, Pater Augustin Anthony, Dekan Brunner und Regionaldekan Gradl als Vertretern der katholischen Pfarrgemeinden der Stadt.


Anschließend folgte die Vortragsreihe, die das Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein und den evang. Gemeinden organisiert hatte. Im Januar waren wir dann mit einem Empfang im Rathaussaal zu Gast, um das Reformationsgedenkjahr zu begrüßen. Daneben hatte das EBW zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, zuletzt mit dem Vortrag von Friedrich Schorlemmer im Gemeindehaus im September und dem Theater zu Lucas Cranach im Kubus in Ursensollen im Oktober.

Zum diesjährigen Reformationsfest predigte Dekan Karlhermann Schötz über den Psalm 118, „das schöne Confitemini“. Die Freude über die intensivierten Beziehungen zwischen den Konfessionen sei durchaus im Sinne des 24. Verses dieses Psalms: „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und an ihm fröhlich sein.“ „Ich freue mich,“ sagte Schötz in seiner Predigt und schloss mit dem 25. Vers: „O Herr, hilf! O Herr, lass wohl gelingen!“

Den Gottesdienst hatte der Posaunenchor unter Leitung von Dekanatskantorin Kerstin Schatz, die auch die Orgel spielte, musikalisch ausgestaltet. Beim anschließenden Empfang im Rathaus umrahmte die Kantorei der Paulanerkirche das Programm.

Der Empfang im Rathaussaal war zugleich der letzte Vortrag der Reihe „Wer über sich haut, dem fallen die Späne in die Augen“. Gemeinsam präsentierten Dr. Johannes Laschinger und Jörg Fischer vom Stadtarchiv den Briefwechsel zwischen der Stadt Amberg und der Stadt Wittenberg aus den Tagen der Reformation. Dabei zeigten sie, dass es dem Rat der Stadt nicht nur um theologische, sondern auch um handfeste wirtschaftliche Fragen gegangen war, als er sich für die Reformation öffnete. Inwieweit die lokale Prägung durch die Betonung der Ortsgemeinden in der Reformation von den Amberger Ratsherrn als Stärkung ihrer Interessen gegenüber den Fürsten der Zeit verstanden wurde, ist offen für Interpretationen. Sie verwiesen zum Schluss auf die geplante Veröffentlichung der Vorträge des vergangenen Jahres und des Briefwechsels im nächsten Jahr.

Dekan Schötz bedankte sich abschließend bei Oberbürgermeister Cerny, dass er, obwohl aus Sulzbach, bei den Feierlichkeiten in der Stadt Amberg das letzte Wort behalten durfte und lud die Gäste zu einem Imbiss ein.