Gedanken zur Jahreslosung 2021

Liebe Damen und Herren,

Ihnen erstmal Alles erdenklich Gute, Gesundheit und viel Freude fürs Neue Jahr.

Es ist sicher ein Jahr, in das wir mit gemischten Gefühlen und Gedanken gehen. Und wo es ziemlich viel auch auf unser Handeln ankommen wird.

Wir Menschen im 21. Jahrhundert unterscheiden ja gerne zwischen Kopf- und Bauchpersonen. Also zwischen jenen, die eher nachdenklich handeln und denen, die sich vor allem von Emotionen und Spontaneität leiten lassen.

In der Bibel wird der Mensch aber vielmehr als Ganzes gesehen, als Zusammenspiel von Denken, Fühlen und Handeln. Und genau vor diesem Hintergrund sollen wir auch die Jahreslosung für die kommenden Tage verstehen: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36)

Jesus legt den Hörern seiner großen Rede im Lukasevangelium ans Herz, sich an Gott zu orientieren. Dabei vor allem an dessen Barmherzigkeit.

Barmherzigkeit ist ein eher altes, auch wahrscheinlich aus der Mode gekommenes Wort, das aber eigentlich viel Tolles in sich trägt. Zunächst betrifft es wie bereits angedeutet Denken, Fühlen und Handeln zur gleichen Zeit. Es bedeutet den Mitmenschen sehen, wahrnehmen was bewegt und sich einfühlen können. Es heißt dann vor allem versöhnlich und hilfsbereit ausgerichtet zu sein. Daraufhin, was gut ist. Was innen und außen Frieden bringt.

Gott ist ein barmherziger – so möchte er uns begegnen.

2021 wird sicher ein aufwühlendes Jahr mit manch schweren Wegen.

An wem orientieren wir uns hier? Auf was beziehen wir uns?

Sich an der Barmherzigkeit Gottes auszurichten will einem Halt geben. Dieser liebevolle Halt verändert die eigene Haltung und nimmt Einfluss auf das Verhalten. Zum Guten hin.

Gottes Barmherzigkeit möchte uns ruhiger und aufgehoben stimmen, weil wir uns gehalten fühlen. Wir sollen dann Menschen sein, die selber zuhören, wahrnehmen und verständig sind. Und wo nötig versöhnen. Hände geben. Helfen. Miteinander statt gegeneinander. Halt – Haltung – Verhalten. So kann man schwere Zeiten gemeinsam durchstehen.

Barmherzigkeit im Denken, Fühlen und Handeln, im Erleben und Geben – das wünschen wir Ihnen, aber auch uns allen für dieses Jahr.

Bleiben Sie behütet, Ihr Pfarrer Bernd Schindler.