Ich hab ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd….

Pfarrer Bernd Schindler moderierte nicht nur die Grußworte bei der Verabschiedung von Pfarrerin Bock und Pfarrer Böhmländer, er steuerte auch selbst einen Beitrag bei, der die, die hören und sehen konnten, vor Lachen wiehern ließ. Manche konnten aber nur hören, wenn sie beispielsweise im Gewölbe saßen. Andere haben den Beitrag auch ganz verpasst, sei es weil sie früher gehen mussten oder erst nachkamen. Wir fanden, dass es eine unverzichtbare Beschreibung unserer Gemeinde über ihr Personal ist und deshalb unbedingt nachlesenswert! Viel Vergnügen und vielen Dank an Bernd Schindler für die Adaption der bewegten Bilder für diesen Artikel!

„Analyse der Arbeitssituation“ anhand von Pippi Langstrumpf. Von Bernd Schindler anlässlich der Verabschiedung von Heidrun Bock und Roland Böhmländer am 22.07.2018 im Paulaner-Gemeindehaus

Es war das Jahr 2011, und wie ich so auf Veronika Zieske, meine Mentorin und ihre Mitstreiter blicke, und auf das Buch, das ich oft in den Händen hielt, da merkte ich, es ist ganz ähnlich wie bei Pippi Langstrumpf.

Also Pippi selbst, unverwüstlich, rebellisch, ein wenig verrückt, erinnert mich sehr an Veronika Zieske.

 

Daneben – irgendwie da – und doch weit weg – fernab, auf manchmal entlegenen Meeren – erlebt oder sucht man ihren Vater Kapitän Ephraim Langstrumpf, ganz ähnlich unserem Dekan Karlhermann Schötz in Sulzbach Rosenberg.

Zurück in die Villa Kunterbunt. Da trägt geduldig wie Kleiner Onkel bei uns im Büro Angela Fink so manche Last, die wir ihr auferlegen. Stets ohne zu murren und unter dem Ballast zu zerbrechen.

Pippi hat eine Tasche voll Gold, die ihr immer wieder hilft und das Leben leichter macht. Bei uns ist es passend vom Namen her Kerstin Schatz. Sie bringt Vieles zum glänzen und ist immer eine goldige, wertvolle Unterstützung.

 

                   

Bei Pippi gibt es die Erzieherin Tante Pruselius. Sie will die Kinder unter der Fuchtel haben. Schon viele hat sie kommen und gehen sehen, will nur das Beste, ist dabei etwas streng und rechthaberisch. Meine Damen und Herren, als Tante Prusseliese Kurt Wenzel.

Etwas verloren wandert Konrad der Hausierer in der Gegend herum. Bei uns ohne festen Wohnsitz, mehr bei jungen und alten Menschen zuhause, zwischen den Gemeinden wandert  Reinhard Franz hin und her, der für alle Fragen einen Spezialkleber hat.

 

Sehr viele Gemeinsamkeiten. Aber es geht noch weiter. Bei Astrid Lindgren treiben sich im Städtchen die beiden armen aber doch irgendwie herzensguten Gauner Blohm und Donnerarweck herum, die Pippi ihren Schatz stehlen wollen. So viel zu evangelisch in Amberg.

 

Aber damit wenigstens ein wenig Ordnung herrscht, passen als die Polizisten Kling und Klang unsere katholischen Nachbarn mit auf.

Lieber Herr Dekan Brunner – da Bilder einzusetzen, habe ich mich nicht getraut. Aber ich kann das noch nachliefern wenn Sie wollen.

Sie sehen – es sind sehr viele Parallelen. Nun die Wichtigste.

Pippi hat zwei engste Menschen, auf die sie sich verlassen kann und mit denen sie ihre Abenteuer erlebt –  Tommy und Annika. In Amberg Paulaner sind es Roland und Heidrun.

Die beiden erleben Abenteuer. Mit Pippi, Konrad, zu zweit, mit den Gaunern und den Polizisten. Ja, selbst den Kapitän helfen sie zu befreien.

Es ist aufregend und manchmal richtig anstrengend.

 

Auch das Pfarrerdasein in einer so großen Gemeinde gleicht einem Abenteuer. Immer passiert etwas Neues. Jeder Tag ist anders. Viele unterschiedliche Menschen. Was es so besonders macht hier zu arbeiten.

Tommi und Annika verstehen sich sehr gut, streiten wenig, helfen einander aus, haben aber auch jeder seine eigenen Seiten.

Blicken wir auf Tommi.

Im Internet wird Tommi folgend beschrieben: Tommi war im Großen und Ganzen ein ganz artiger Junge, der immer auf seine Eltern hörte und niemals an den Nägeln kaute.

Manchmal war Tommi aber auch sehr mutig und traute sich sogar in den Stamm des Limonadenbaumes zu klettern.

Sie hören es. Wie Tommi ist Roland im Großen und Ganzen recht artig gewesen, sehr verlässlich, immer da und stets für Neues zu begeistern. Er ist mutig, übernimmt auch Verantwortung als Pippi von Bord ging. Und mit ihm kann man viel Spaß haben.

Über Annika lesen wir: Annika war ein sehr artiges Mädchen und murrte nicht immer, wenn sie nicht ihren Willen bekam.

Annika sah auch immer ordentlich aus in ihren gebügelten Baumwollkleidern und sie nahm sich sehr in Acht, dass sie sich nicht schmutzig machte.

Nun, Umgangsformen sind auch Heidrun wichtig. Sie geht neue Wagnissen nicht überstürzt, sondern eher nach gutem Überlegen an und kann dabei auch das Wort erheben. Was die Sauberkeit betrifft – das passt schon ganz gut, denn eine theologische Gründlichkeit und Lauterkeit war und ist Heidrun stets wichtig. Dafür kann sie dann auch kämpfen.

Im Film teilen die Geschwister ihre Liebe für Musik und gute Kleidung. Das ist bei Heidrun und Roland nicht anders. Wobei der Stil doch etwas variiert.

Letztlich kann man mit beiden viel Spaß haben. 

Nun Sie sehen, so war das im Jahr 2011. Heute ist es 7 Jahre später, und ich habe überlegt ob Herr von Kölichen etwas Pippi Langstrumpfhaftes hat, habe mich aber dann doch dagegen entschieden.

Nun, wo war eigentlich ich in der Geschichte?

Gerade als Vikar war es für mich ein ungeheurer Gewinn von meinen Kollegen sich Manches abschauen zu können. Insofern bin ich der kleine Affe, Herr Nillsson. Ich konnte Euch auf der Schulter sitzen, hin und her springen und dabei sehr Vieles von Euch lernen. In mehrerlei Hinsicht. Für einen kleinen Anfänger wie mich war das ein Geschenk.

 

Daher Euch von Herzen Dank für Alles und bleibt behütet. Vielen Dank.