Grüße zur Passions- und Fastenzeit von Pfarrer Bernd Schindler

Liebe Besucherinnen und Besucher,

sind Sie ein Kopf- oder Bauchmensch? Treffen Sie Ihre Entscheidungen eher durch Nachdenken, gedankliches Hin- und Herwenden oder aus einer Gefühls- und Gemütslage heraus?

 

Häufig begegnet uns bei schweren Schritten im Leben der Ratschlag „auf das Herz zu hören.“ Wobei, wenn wir ehrlich sind, so abgetrennt und einfach ist das meistens nicht.

Davon singen auch die Sportfreunde Stiller:

 

„Tu nur das was dein Herz dir sagt
Alles andere soll dich nicht stören
Doch mein Herz steckt im Kopf und mein Kopf steckt im Sand
Darum kann ich mein Herz nicht richtig hören.“

 

Es kann kompliziert sein.

Dazu kommt es vor, dass Gefühle Raum genommen haben und stärker leiten, als es uns lieb und manchmal wohl auch angebracht zu sein scheint.

 

Davon weiß auch die Bibel. In der Sicht auf den Menschen wird hier nicht auf Eines fokussiert. Sondern der Mensch ist ein Beziehungswesen. Äußerlich. Und auch innerlich. Daher ruft sie uns in Erinnerung (2Tim 1,7): „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“

 

Es geht ihr also darum Gedanken- Gefühlswelt und das Handeln in Beziehung und in eine Wechselwirkung zu bringen. Das kann heißen erst einmal nachzudenken. Das kann bedeuten zu schauen, ob die Liebe einen Platz bekommt – in dem was wir tun. Das kann nicht zuletzt auch verlangen, Menschen anzusprechen, aufeinander zuzugehen oder sich um andere zu kümmern, auch wenn die Gefühlswelt mich davon abhalten möchte.

 

In der Passionszeit geht es auch darum sich selbst als Ganzes zu erleben. In den vielen inneren und äußeren Beziehungen, die wir sind. Dabei schauen / überlegen / fühlen Christen, was vielleicht zu viel Platz bekommen hat – und was wieder mehr Raum bekommen sollte. Manche Reduzierung kann in dieser Zeit helfen.

 

Und in all dem möchte Gott uns ein guter Gesprächspartner sein. Und uns mit seinem Geist helfen.

 

Viel Klarheit und Klärung über das, was uns trägt und leiten sollte,

das wünsche ich uns allen in dieser Zeit.

Ihr Bernd Schindler.