Gedanken zu Ostern
Der Herr ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!
So grüßen sich Christen hier in Amberg und überall auf der Welt am Ostermorgen! Das Grab ist leer! Christus lebt! Als Christen leben wir von Ostern her. Denn jeden Sonntag feiern wir die Auferstehung Jesu von den Toten. Jeden Sonntag bekennen wir es: „… am dritten Tage auferstanden von den Toten.“ Von Ostern her kommt unser Glaube. Ohne Ostern gäbe es keinen Glauben, keine Kirche, kein Christentum. So ist Ostern jeden Tag!
Eigentlich müsste das leere Grab das Symbol des Christentums sein. Aber selbst das Kreuz als Symbol unseres christlichen Glaubens wird nur dann verständlich, wenn wir hinter ihm das leere Grab entdecken. Der gekreuzigte Christus ist der auferstandene Christus.
Christus ist für uns gestorben – das ist die Botschaft von Karfreitag, das ist die Botschaft des Kreuzes. Christus ist für uns auferstanden – das ist die Botschaft von Ostern, die Botschaft des leeren Grabes. Beides gehört zusammen. Das Kreuz zeigt uns die Liebe Gottes, die sich aufopfert; eine Liebe die verzeiht, bedingungslos annimmt, die demütig ist, die mitleidet. Im Kreuz liegt die Liebe.
Das leere Grab begründet unsere Hoffnung. Denn Ostern ist Gottes Versprechen, dass unser Leben immens wertvoll ist. Ostern ist Gottes Wort an uns: „Dein Leben hat einen Sinn, es ist einzigartig und wichtig, egal wie müde und matt Du Dich auch fühlen magst, egal wie krank und gebückt, egal wie verzweifelt und betrübt Du bist, egal wie leer und sinnlos Dir manche Zeit erscheinen mag.“ Ostern ist das Versprechen, dass Gott uns tragen wird, auch wenn wir nicht mehr weiterwissen, dass er auch dort noch Hoffnung und Glaube schenken kann, wo alles am Ende scheint. Ostern heißt: Nicht der Tod hat das letzte Wort, sondern dass das Leben. Gott und die Liebe behalten den Sieg.
Woran glauben Christen seit Ostern? – Ein berühmter Theologe hat einmal folgendes dazu geschrieben: „Das Licht ist nicht tot. Gott ist nicht tot. Die Hoffnung ist nicht unbegründet. Jesus ist nicht ein leerer, toter, vergangener Name, nicht der Gekommene, sondern der Kommende, das Licht der Welt, die im Dunkel liegt, das Licht auf dem Wege, das Licht der Heimat, auf die wir zugehen.“
Daran glauben Christen seit Ostern! Darum dürfen wir uns freuen und lachen.
Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.
Ihr Pfarrer Matthias Weigart